Ausflug von Amsterdam ins Grüne: wasserreiches Waterland

Ausflug von Amsterdam in die Natur von Waterland

Vor der Toren von Amsterdam liegt eine Oase von Grün, Ruhe und Wasser. Die Region Waterland ist das perfekte Ausflugsziel für Naturliebhaber. Steige aufs Rad und lass dich überraschen von den typisch nordholländischen Landschaften, besonderen Naturschutzgebieten und versteckten Perlen. Raus aus der Stadt, ab ins Grün!

Waterland: die wasserreiche Region nördlich von Amsterdam

Sobald du die Stadt verlassen hast, fühlst du dich wie in die Zeit zurückversetzt. Du fährst durch die weitläufigen Felder mit traditionellen Bauernhöfen – die sogenannten stolpboerderijen mit den Pyramidendächern. Und ab und zu wechseln diese Polderlandschaften sich mit kleinen Dörfern mit Holzhäuschen ab. Früher hat man hier gegen das Wasser gekämpft. Schon vor 1000 Jahren hat man hier angefangen die wasserreiche Landschaft bewohnbar zu machen. Heutzutage lebt man mit dem Wasser. Die üppig grünen Polder werden durch Deiche und Pumpstationen geschützt. Und somit ist die Region ein tolles Ziel für Outdoor-Aktivitäten wie Radfahren, Wandern, Kanufahren und mehr geworden!

Mit dem Boot durch Naturschutzgebiet Oostzanerveld

In einer kleinen Stunde fährst du von Amsterdam Centraal mit dem Rad zum Theetuin De Vaardboerderij in Oostzaan. Der ‚Teegarten‘ gehört zum Bauernhof der Familie Koeman. Die Terrasse lädt jeden Tag von 9:30 bis 17 Uhr ein für eine Pause auf dem Bauernhof. Ganz toll ist auch die Fahrt mit dem ‚Koeman Express‘. Normalerweise werden die Kühe mit diesem flachen Boot vom Stall zur Weide und wieder zurück gebracht. Die Familie Koeman hat das Boot aber so umgebaut, dass auch Besucher ganz angenehm durch die wasserreiche Landschaft gefahren werden können.

Heute begrüßt uns gemeinsam mit Bauer Martin auch der Gästeführer und Naturbotschafter Jan. „Ja,“ lacht er, „Naturbotschafter heißt meine Funktion. Ich werde euch also alles über die besondere Landschaft vom Oostzanerveld erzählen“. Und los geht’s schon. Mit dem Boot fahren wir durch die Wassergräben, die schon vor 1000 Jahr von Hand gegraben wurden. Vorher gab es hier ein Moor – sumpfiges und unbewohnbares Land. Die Wassergräben schufen trockenes Land, auf dem Landwirtschaft möglich war. Und bald entdeckten die Bauern beim Graben und Ausbaggern, dass sich aus dem Torfmoos im Laufe der Jahre Torf gebildet hatte. Dies war ein praktischer Brennstoff für sie. Der Abbau von Torf führte zur Bildung von petgaten, großen Tümpeln im Torf. Dies ist einer der Gründe, warum du nicht auf eigene Faust aufs Land gehen kannst. Man könnte in eines dieser schlecht sichtbaren Löcher laufen und untertauchen! Der andere Grund ist, dass die Wiesen, an denen du vorbeifährst, von Landwirten bewirtschaftet werden.

Geschichten, Rinder und der Schwingmoor

Der Vorteil einer Bootsfahrt mit der ‚Koeman Expres‘ ist, dass du das Land von Bauer Martin betreten kannst. Und genau das haben wir getan. Erstens, um uns seine ‚Brandrode‘ Rinder anzuschauen, die sich als sehr kuschelig erweisen. Und dann noch um mal genauer hinschauen, wie vielfältig die Flora hier ist. Denn Wiesen sind nicht nur Gras, wie sich herausstellt. Zwischen dem Torfmoos wächst der Sonnentau: eine kleine fleischfressende Pflanze. „Und sieh mal, hier wachsen auch Preiselbeeren, die wahrscheinlich von Vögeln mitgenommen wurden“, sagt Gästeführer Jan. Weiter hinten entdecken wir eine einsame Orchidee. Wenn es dir nichts ausmacht, dass deine Schuhe nass werden, kannst du spüren, wie der Torf bei jedem Schritt vibriert. Nicht umsonst wird er „Schwingmoor“ genannt.

Es ist eine entspannende Bootsfahrt. Wir trinken Kaffee und genießen die weite Landschaft. Ab und zu gehen wir an Land, um uns die Besonderheiten vom Naturschutzgebiet Oostzanerveld anzuschauen. Zwischendurch erzählt Jan spannende Geschichten über den Piraten Klaas Compaan und andere Menschen, die hier gelebt haben. Es ist ruhig. Vielleicht liegt es am Wetter, denke ich. Es ist August, aber es fühlt sich an wie Herbst. Aber nein, sagt Jan, hier ist es immer ruhig. Unglaublich: so nah an Amsterdam und doch so viel Natur!

Tipp: Du möchtest die Naturschutzgebiete mit einer Radtour von Amsterdam aus miteinander verbinden? Dann ist die Waterland Cycleseeing Tour etwas für dich! Sie führt vom Bahnhof in Amsterdam nach Amsterdam-Nord und dann durch Waterland nach Purmerend und zurück.

Pfannkuchen & mehr bei ‚Pannenkoek de Appel‘

Vom Oostzanerveld ist es nur noch ein Katzensprung zum nächsten Naturschutzgebiet: Het Twiske. Aber bevor wir da reinfahren, halten wir beim Restaurant Pannenkoek de Appel. Der Name ist im Programm: auf dem Menü stehen ganz viele unterschiedliche Pfannkuchen. Natürlich gib es die Klassiker mit Apfel, Käse, Speck oder einer Kombination. Aber du kannst hier auch mal etwas ganz Neues ausprobieren. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Pfannkuchen mit Räucherlachs und Crème Fraîche? Ganz lecker fand ich den mit Ziegenkäse, Apfel und Kürbiskernen. Mmm! Auf der Karte vom Restaurant Pannenkoek de Appel stehen aber auch Suppen, Toasties, Pokébowls und verschiedenen Kuchen. Egal ob du dich draußen auf die Terrasse oder an einem gemütlich Tisch drinnen setzt, hier kannst du dich für die nächsten Kilometer stärken!

Mit dem Rad oder zu Fuß durch Naturschutzgebiet Het Twiske

Du trittst durch die Tür des Pfannkuchenrestaurants und befindest dich sofort im Naturschutzgebiet Het Twiske. Dies ist ein weiteres typisches nordholländisches Torfseegebiet. Nicht umsonst ist dieses Naturschutzgebiet mit dem Status Natura 2000 geschützt. Die große Wassermenge ermöglicht es vielen Sumpf-, Schilf- und Wasservögeln wie Rohrdommel, Löffelente, Bartmeise und Pfeifente, sich hier aufzuhalten. Rund um das Wasser liegen Wiesen mit unter anderem Hochlandrindern, Füchsen und Hermelinen und Wälder mit vielen Vögeln, wie der Buntspecht und der Nachtigall. Und wer ein bisschen genauer hinschaut, kann auch Raubvögel wie den Habicht oder den Mäusebussard sehen, denn die brüten ebenfalls in diesem Gebiet.

Glücklicherweise bedeutet dieser geschützte Status nicht, dass es keinen Raum für Outdoor-Aktivitäten gibt. Im Gegenteil, es ist hier einiges möglich! Zu Fuß, mit dem Fahrrad oder im Kanu: du kannst Het Twiske zu Lande oder zu Wasser erkunden. Für Kinder gibt es auch einen großen Abenteuerspielplatz.

Per Boot zwischen den Hunderten von Inseln des Ilpervelds segeln

„Wusstet ihr, dass das Naturschutzgebiet aus Hunderten von Inseln besteht?“ fragt uns der Gästeführer Gert. Wir haben das Wandern mittlerweile wieder gegen eine Bootsfahrt getauscht. Dieses Mal durch das Ilperveld. Dieses Naturschutzgebiet besteht ebenfalls aus Schwingmoor. Hunderte von Inseln mit Schwingmoor. Klingt irgendwie ganz cool und das ist es auch. Das Ilperveld ist ein Brackwassermoorgebiet mit zahlreichen Gräben, Kanälen und Schilfgürteln. Die Vegetation entlang der Grabenränder ist reichhaltig: ein Mosaik aus Sumpfklee, Kuckuck-Lichtnelke, Wasserminze und Löffelkraut. Hier wachsen Strauch- und Krähenbeerenheiden, und auch den Sonnentau kann man hier wieder entdecken. Verschiedene Vögel mögen diese reiche Landschaft, zum Beispiel der seltsame Rohrdommel. Und wenn du durch das Naturschutzgebiet segelst, wirst du sicherlich Kühe, Schafe und Ziegen sehen, die dich neugierig beobachten.

Du möchtest selber das Land mit den vielen Inseln entdecken? Wenn du die niederländische Sprache verstehst, kannst du eine Führung mit Landschap Noord-Holland mitmachen. Außerdem gibt es die Möglichkeit, ein von April bis September ein elektrisches Boot zu mieten en selber durch das Ilperveld zu fahren

Hofladen mit regionalen Produkten bei Natuurboerderij Hardebol in Landsmeer

Vom Besucherzentrum in Landsmeer, wo die Bootsfahrt ins Ilperveld startet, geht’s mit einem kurzen Fußweg zum Natuurboerderij Hardebol. Der Hof liegt mitten im Ilperveld. Von den 120 Hektar, die die Familie Hardebol bewirtschaftet, sind 100 Hektar „Segelland“. Das bedeutet, dass die Kühe und Schafe im Frühjahr mit dem Boot auf die Weide gebracht werden, und am Ende des Sommers werden sie ebenfalls mit dem Boot zurück in den Stall gebracht. Als ich den Bauern und die Bäuerin frage, wie die Tiere darauf reagieren, lachen sie. „Sie sind sehr entspannt auf dem Boot, ich glaube, sie genießen es einfach“, sagt Bauer Henry.

Wenn sie von ihren Kühen sprechen, meinen sie die 150 Black-Angus-Rinder. Die Rasse ist naturverbunden und gedeiht am besten in natürlichen Gebieten, in denen es eine große Vielfalt an Kräutern und Gräsern gibt. Sie ernähren sich hauptsächlich von dem, was sie in der Natur finden, und im Sommer erhalten sie ein Minimum an Zusatzfutter. Das zarte Fleisch von Black-Angus-Rindern wird im Hofladen vom Natuurboerderij Hardebol verkauft, zusammen mit vielen anderen Produkten aus der Region.

3 schöne Orte in Waterland, die du unbedingt sehen möchtest

Dass Waterland besondere und schöne Natur hat, ist jetzt wahrscheinlich klar. Aber wusstest du, dass es auch ein paar Orte gibt, die du unbedingt sehen willst? Diese Orte sind auf jeden Fall einen Besuch wert:

  1. Watergang
  2. Ilpendam
  3. Broek in Waterland

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Ausflug von Amsterdam ins Grüne: wasserreiches Waterland

Wie komme ich von Amsterdam nach Waterland?

Am besten machst du den Ausflug von Amsterdam nach Waterland mit dem Fahrrad, z.B. mit dieser Radroute. So bist du flexibel und fährst leicht von einem ins andere Naturschutzgebiet. Im und in der Nähe vom Bahnhof Amsterdam Centraal gibt es verschiedene Anbieter von Mietfahrrädern.

Welche Naturschutzgebiete gibt es in Waterland?

Gleich drei Naturschutzgebiete gibt es in Waterland: Oostzanerveld, Ilperveld und Het Twiske. Grün, wasserreich und empfehlenswert sind sie alle drei!

Welche schönen Orte gibt es in Waterland?

Bei einem Ausflug nach Waterland gibt es auch schöne, historische Orte zu sehen, wie Watergang, Ilpendam und Broek in Waterland.

Gibt es in Waterland Einkehrmöglichkeiten in der Natur?

Auf jeden Fall! Restaurant Pannenkoek De Appel liegt direkt am Naturschutzgebiet Het Twiske und Theetuin De Vaardboerderij direkt am Oostzanerveld.

– Disclaimer: Für den Ausflug nach Waterland wurde ich von amsterdam&partners eingeladen. Die Begeisterung die du liest, ist wie immer 100% meine! –

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